Einsatz an vielen Brennpunkten
Eine umfangreiche Leistungsbilanz präsentierte der Ortsverein Lörrach & Ortsteile des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in seiner virtuellen Mitgliederversammlung am Montagabend. Trotz oder vor allem wegen Corona war die Bereitschaft in Stadt und Region an vielen Brennpunkten präsent.
Eine umfangreiche Leistungsbilanz präsentierte der Ortsverein Lörrach & Ortsteile des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in seiner virtuellen Mitgliederversammlung am Montagabend. Trotz oder vor allem wegen Corona war die Bereitschaft in Stadt und Region an vielen Brennpunkten präsent.
Von Peter Ade
Lörrach. In ihrer Funktion als Vorstandsvorsitzende würdigte Landrätin Marion Dammann die zuverlässige Arbeit der Helfer. Allerdings bedauerte sie den anhaltenden Rückgang an Fördermitgliedern auf zwischenzeitlich 2340 Personen – „das ist für uns ein Signal, dass wir entgegenwirken müssen“, kündigte Dammann für den Sommer eine Werbeaktion an. Eindringlich bat die Vorsitzende, das soziale Werk des DRK in all seinen Facetten aktiv oder ideell zu unterstützen: „Wir freuen uns über jede und jeden, unabhängig von Alter, Religion und Nationalität.“
In allen Arbeitsbereichen – Sozialdienst, Bereitschaft und Jugendrotkreuz – ist laut Dammann deutlich geworden, dass die Fluktuation von Mitgliedern zu einer anhaltenden Herausforderung wird. Dennoch sei es den Aktiven gelungen, das Leben in Stadt und Ortsteilen auch in der Corona-Pandemie gut und verlässlich zu begleiten.
Neuer Stellvertreter
Über die ehrenamtliche Arbeit der Helfer berichteten die Bereitschaftsleiter Manuela Erdmann und Kai Blankstein, die von ihrem neuen Stellvertreter Giovanni Favazza vor allem in der Schulungsarbeit unterstützt werden. Mit viel Arbeit begann 2020 „ganz normal“ – Präsenz bei Fasnachtsveranstaltungen, Bereitschaftsdienste, Ausbildungen und Einsätze bei Notfällen aller Art. Mit der Pandemie folgten neue Herausforderungen: Lebensmittelservice für Ältere und Behinderte, Callcenter für rund 500 Impfwillige im Sanitätsdepot Haagen.
Erfolgreich verliefen die neun Blutspendetermine in Lörrach und den Ortsteilen mit insgesamt 1750 Spendern. Bereitschaft und Sozialdienst wurden tatkräftig unterstützt von Helfern der DLRG-Ortsgruppe.
Arbeitskreis geplant
Die Leiterin der Blutspenden, Kyra Hohn, kündigte die Bildung eines Arbeitskreises an, aus dem heraus freiwillige Helfer – auch Nichtmitglieder – „rekrutiert“ werden können. Hohn dankte Tanja Hafner und Kathrin Maurer für deren Mitarbeit im dreiköpfigen Organisationsteam.
Weniger zu berichten hatte Hohn aus dem ebenfalls von ihr geleiteten Jugendrotkreuz. „Die Arbeit liegt wegen Corona weitgehend brach“, bedauerte sie den Stopp der regelmäßigen Gruppenstunden. Der Kontakt untereinander erfolge fast ausschließlich über WhatsApp.
Alle Kurse gestoppt
Licht und Schatten auch über der Sozialarbeit: Noch bis Ostern 2020 hätten alle neun Kurse mit insgesamt hundert Teilnehmern stattgefunden, berichtete Leiterin Ulrike Schneider. Mit dem rasanten Anstieg der Infektionszahlen mussten die Aktivitäten gestoppt werden. „Auch die Unterstützung bei der Blutspende mussten wir leider einstellen, da die Helferinnen alle über 60 Jahre sind und damit zur Risikogruppe gehören.“
Nicht „auf Eis“ gelegt hatte die Sozialarbeit ihre weihnachtliche Päckchenaktion. Mit Hilfe des Tafelladens in Brombach, des Erich-Reisch-Hauses und in Zusammenarbeit mit Kinderschutzbund und Frauenhaus wurden 200 Personen unter anderem mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln bedacht.
Positiv bewertet Schneider die Mitarbeit im Stadtseniorenrat, insbesondere bei der Planung der Quartiersarbeit und der Herausgabe einer Seniorensommerzeitung – „auch ein Zeichen an unsere Kursteilnehmerinnen, dass wir sie nicht vergessen haben“, betonte die Sozialleiterin.
Finanzen ohne Makel
Das umfangreiche Zahlenwerk des Schatzmeisters Tobias Dorner wurde von Revisor Holger Reich und den Mitgliedern als tadellos eingestuft. Im Ausblick auf das neue Haushaltsjahr kündigte Dorner den Kauf eines Notfall-Krankentransportwagens für Ausbildungs- und Einsatzzwecke an.
Lobende Anerkennung findet die DRK-Arbeit bei den politisch Verantwortlichen: Günter Schlecht (Hauingen) dankte namens des Oberbürgermeisters und der drei Ortsvorsteher. Stadtkommandant Manuel Müller freute sich über die reibungslose Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. DRK-Kreisgeschäftsführer Markus Lapp und das Kreisvorstandsmitglied Albrecht Amann lobten das außergewöhnliche Engagement der ehrenamtlichen Kräfte – auch und gerade in Zeiten der Pandemie.