Das Rote Kreuz unterstützt Impfwillige
Im DRK-Depot erfassen Helferinnen und Helfer die Daten impfwilliger Bürger; Foto: Peter Ade
Lörrach. Lob von vielen Seiten erfährt in diesen Tagen die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Lörrach und Ortsteile. Bis zu zehn Frauen und Männer engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die reibungslose und mit einiger Bürokratie verbundene Vorbereitung der Corona-Impfungen in der Kreisstadt.
Extern unterstützen die Helfer die Stadtverwaltung bei der Datenerfassung impfwilliger Bürgerinnen und Bürger. Eigens für diese Aufgabe wurden im Januar vier mit Computern und Telefon ausgestattete Arbeitsplätze eingerichtet. Sie befinden sich im DRK-Depot im Untergeschoss der Schlossberghalle in Haagen.
An dem zentralen Ort werden normalerweise die regelmäßigen Dienstabende und -besprechungen der Bereitschaft abgehalten. Bis auf Weiteres wird der vor kurzem gründlich renovierte Raum überwiegend für schriftliche und elektronische Erfassungszwecke im Zusammenhang mit den Corona-Impfvorbereitungen genutzt.
Die ehrenamtliche Arbeit der Helfer an Telefon und Computer entlastet die zentrale Anlaufstelle im Rathaus enorm. Dort melden sich seit 25. Januar unter der Telefon-Hotline 415 700 Impfwillige aus der ganzen Stadt. Ihre Daten werden erfasst und ans DRK und weitere Organisationen geleitet, die sich ebenfalls freiwillig in den Dienst der guten Sache gestellt haben.
Bei der Stadt koordiniert Seniorenbeauftragte Ute Hammler die Aktion. Sie freut sich über die tüchtigen Mitarbeiter, die sich allesamt aus freien Stücken zur Verfügung gestellt haben. „Die Stadt allein könnte den Aufwand personell nicht stemmen“, lobt Oberbürgermeister Jörg Lutz im Gespräch mit unserer Zeitung den Einsatz der Freiwilligen.
Beim DRK herrscht derweil rege Aktivität. An vier bis fünf Arbeitsplätzen „beackern“ Helferinnen und Helfer die von der Stadt übermittelten Daten. Jeder Impfwillige, der sich im Rathaus über die Hotline gemeldet hat, wird von Rotkreuzlern angerufen. Sinn und Zweck des Ganzen: Die vorliegenden Angaben werden überprüft, registriert und gespeichert, damit den für eine Impfung in Frage kommenden Personen für den „Tag X“ – wenn das Serum verfügbar ist – ein Termin im zentralen Impfzentrum zugeteilt werden kann.
„Datenschutz ist unser oberstes Gebot“, versichert DRK-Bereitschaftsleiter Kai Blankstein, der am vergangenen Samstag mit seiner Amtskollegin Manuela Erdmann und drei weiteren Sanitätern „im Einsatz“ war. An zwei Tagen in der Woche nehmen sich die Helferinnen und Helfer jeweils drei Stunden der verantwortungsvollen Aufgabe an.
„Unsere ganzen anderen Aufgaben als DRK-Bereitschaft werden durch diesen zusätzlichen Dienst keineswegs vernachlässigt“, unterstreicht Bereitschaftsleiter Blankstein und rühmt sein Team als „schlagkräftige Truppe, auf die wir uns stets verlassen können“.
In ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Ortsvereins lobt Landrätin Marion Dammann die selbstlose Arbeit der Frauen und Männer. „Wir sind stolz auf die Mannschaft, die gerade in dieser schwierigen Zeit der Pandemie Solidarität beweist und sich beispielhaft für unsere Gesellschaft engagiert.“
Die Idee, sich in die „Aktion Corona-Impfung“ einzubringen, hatte Bereitschaftsleiter Blankstein als ausgewiesener Computer- und Kommunikationsfachmann. „Meine Leute waren sofort Feuer und Flamme, wobei ich davon ausgehe, dass die Arbeit in den kommenden Wochen noch zunehmen wird.“ Man habe bis jetzt so viel Erfahrung gesammelt, dass auch die zunehmende Herausforderung „uns nicht vor Probleme stellen wird“.
Allgemein gilt: Sobald Impfstoff in den jeweiligen Impfzentren angekommen ist, werden freie Termine in ein Buchungssystem eingepflegt. Die abschließende Frage, welche Gruppe sich als nächstes impfen lassen kann, hängt davon ab, welcher Impfstoff als nächster eine Zulassung erhält – und mit welchen konkreten Auflagen das geschieht.