Zuschauen erwünscht
Sanitäter und Feuerwehrleute bringen einen „Verletzten“ gemeinsam mit dem Korb der Rettungsleiter auf den Boden. Foto: Rolf Reißmann
Lörrach-Haagen - Auf dem Platz an der Schlossberghalle ging es am Sonntag rund: Das Deutsche Rote Kreuz hatte erstmals zu einem Präsentations- und Aktionstag eingeladen. „Wir möchten zeigen, was wir können, was man bei uns lernen kann und wie wir neue Mitglieder einbinden können,“ sagte Vorstandsmitglied Peter Ade.
Fahrzeuge von Bevölkerungsschutz, Rettungshundestaffel und Einsatzleitung stehen gegen 11 Uhr auf dem Platz vor der Halle. Das DRK ist eben viel mehr, als die im Alltag häufig zu sehenden Rettungswagen, von denen selbstverständlich auch einer mit dabei ist.
Marion Dammann, Vorsitzende des Ortsvereins Lörrach und Ortsteile, sprach bei ihrer Begrüßung von Geduld und Kreativität, die bei allen Einsätzen benötigt werden, aber auch von zunehmenden Anforderungen an Geduld und Nachsehen. „Ohne Ansehen von Herkunft, Geschlecht, Aussehen und Religion helfen wir allen, die uns brauchen, uns geht es um Schutz von Leben und Gesundheit in Würde,“ beschrieb sie die Grundlinien des Handelns aller 60 aktiven DRK-Mitglieder.
Arbeit vermittelt viel Zufriedenheit
Der Ortsverein konzentriert sich auf die Arbeitsfelder Bereitschaft für Notfallrettung und Sanitätsdienst, Sozialdienst und Jugendarbeit. Alle Bereiche werden fast durchweg ehrenamtlich betrieben. Dies lobte auch Oberbürgermeister Jörg Lutz. Allen, die sich ins Gemeinwohl einbringen möchten, vermittle die DRK-Arbeit viel Zufriedenheit.
Landtagsabgeordneter Rainer Stickelberger wies auf die bevorstehende Haushaltsplanung im Land hin, dabei seien erneut Wertschätzung und Unterstützung für alle Blaulichtorganisationen einzubringen. Sein Kollege Josha Frey erinnerte an die notwendige und mögliche grenzüberschreitende Wirkung von DRK und Feuerwehren. Er werde sich dafür einsetzen, recht bald wieder eine gemeinsame Regioübung abzuhalten, um die notwendige Koordinierung aufzufrischen.
Die mehren hundert Besucher ließen sich vieles zeigen und stellten unzählige Fragen. Von der Rettungshundestaffel erfuhren sie, dass ein Tier nach etwa zwei Jahren Ausbildung einsatzbereit ist und dann bis zu sieben Jahre als Suchhund eingesetzt werden kann. Von den Tieren werden geistige und körperliche Leistungsfähigkeit gleichermaßen gefordert. Am Einsatzleitstand lagen um die 150 Magnete mit Symbolen aus, sie dienen dazu, in Kurzform Lagen darzustellen, damit alle Verantwortlichen bei großen Notfällen sofort sehen, was wo erforderlich oder bereits vor Ort ist.
Dass die Bereitschaft des DRK mit der Freiwilligen Feuerwehr sehr gut zusammenarbeitet, ist weithin bekannt, am Sonntag wurde es nochmals bestätigt. Das gemeinsame Übungsszenario nahm an, dass eine verletzte Person vom Dach der Halle zu bergen ist, was die DRK-Kameraden ohne technische Hilfe nicht erledigen können, deshalb kam die Drehleiter zum Einsatz.
Noch während der Vorbereitung für die Übung überflog der Rettungshubschrauber bei einem Einsatz nach Freiburg das Gelände. Aber auf dem Rückweg nach Basel legte der Helikopter der Schweizer Rettungsflugwacht Rega doch noch eine Zwischenlandung ein. Kaum standen die Rotorblätter still, rannten etwa hundert Kinder zur roten Hummel, um sich das moderne Rettungsgerät aus der Nähe anzusehen.
Für den DRK-Ortsverein war es viel Aufwand, den Tag vorzubereiten, aber vielleicht fanden auch einige der Neugierigen Interesse daran, selbst mitzuarbeiten. Kinder und Jugendliche wachsen über die Nachwuchsgruppen hinein, aber ebenso gerne sind Quereinsteiger gesehen. Aaron Huber von der Bereitschaftsleitung erläuterte dazu, dass keine Spezialkenntnisse erforderlich sind, jeder wird dort eingesetzt, wo er helfen kann, und die ständige Weiterbildung ist ohnehin Bestandteil der DRK-Arbeit. Jeden Montag wird von 20 bis 22 Uhr in der Schlossberghalle geprobt.